Intradisziplinär studieren

Prof. Dr. rer. pol. Ralf Beuker, Dekan

Design wird häufig mit Attributen wie trendy, hip oder gut aussehend versehen. Das mag auch richtig sein, verkürzt aber den »Wert« von Design deutlich. Design ist vielfältig, lebt von der Kraft, Dinge und Prozesse unterscheidbar zu machen und sich in den Köpfen und Herzen der Menschen zu verankern. An der MSD verbindet uns bei aller Vielfalt und Unterschiedlichkeit in den vier Schwerpunkten: Kommunikationsdesign (KD), Illustration (IL), Produktdesign (PD) und dem Mediendesign (MD), dass wir alle einen gemeinsamen Anspruch haben:

Das Gespür und die Kriterien für gutes Design in den Köpfen und Herzen zu verankern — nicht nur unseren eigenen, sondern ganz besonders denen unserer Absolventen:innen.

Uns alle vereint, dass »Gutes Design« am Ende immer das Ergebnis eines »Prozesses« ist. Und wenn damit das stetige Hinterfragen und Erforschen dieses Prozesses unser Erkenntnisinteresse ist, dann glauben wir auch weiterhin, dass das »Integrierte Studienmodell« an der MSD, mit den sich verzahnenden Schwerpunkten ein Erfolgsmodell bleibt.

Illustration

Prof. Dipl.-Des. Felix Scheinberger

Illustration ist die Kunst, mit Bildern Geschichten zu erzählen, mit Bildern Sachverhalte zu erklären und mit Bildern das sichtbar zu machen, wo Worte allein möglicherweise Fragen offen lassen würden. Man könnte sagen, dass Illustration angewandte Phantasie ist.

Tatsächlich ist sie eine der ältesten Design-Disziplinen. Von den mit Talg-Leuchten erhellten Skriptorien des Mittelalters, in denen Mönche Bibeln und Stundenbücher illustrierten, über die revolutionären Erfindungen des Bilderdrucks in der Renaissance und im Barock bis zur heutigen mit Pinseln oder Pixeln kreierten modernen Illustrationen, war Illustration immer ein unersetzlicher Bestandteil der visuellen Kommunikation.

Es wundert also kaum, dass Illustration am Fachbereich Design bis heute ein wichtiger Bestandteil der interdisziplinären Ausbildung ist. Gerade von selbständigen Designern wird später in der Praxis einiges erwartet. Von der Selbstorganisation über die Akquise, von der Idee bis zur Druckvorstufe werden eine ganze Reihe von Aufgaben auf die zukünftigen Illustratorinnen und Illustratoren zukommen.

Am Fachbereich Design bemühen wir uns deshalb, eine möglichst umfassende Ausbildung zu bieten, die den Studierenden sowohl in der Breite, wie auch in der Spezialisierung das nötige Rüstzeug für die Zukunft in die Hand gibt. Denn das Wichtigste am Studium sind am Ende die Studierenden. Ihr Potential zu erkennen, zu fördern und auf die richtigen Gleise zu stellen ist das Ziel der Illustrationsausbildung an der MSD. Um einen traditionsreichen, wie auch modernen Studiengang in die Zukunft zu führen, damit die Illustration aus Münster auch weiterhin einen festen Platz in der deutschen Designszene hat.

Kommunikations­design

Prof. Dipl.-Des. Rüdiger Quass von Deyen

Heute ist alles Design. Nie war die Nachfrage nach Design größer. Multisensorische Kanäle, ob stationär oder mobil, haben analoge ja nicht ersetzt. Mehr denn je kommt es darauf an, Bezugsgruppen über intelligente Verknüpfungen zu erreichen. Gutes Kommunikationsdesign macht Inhalte und Botschaften sichtbar, lesbar und erfahrbar, schafft Orientierung und Verständlichkeit. In ihrer Funktion als Übersetzer analysieren Kommunikationsdesigner und stellen kritische Fragen, um alle Botschaften zielführend zu transportieren. Diese Analyse-Fähigkeit ist die Voraussetzung für Qualität und ebenso entscheidend wie das handwerkliche Können. Wir vermitteln in Münster dazu Know-how über schwerpunktübergreifende Kooperationsprojekte mit Institutionen und Unternehmen, was quasi einem Training-on-the-Job gleichkommt. Weil diese Art Design zu »Denken« die konzeptionelle Klammer unserer Arbeit an der MSD ist, fokussieren wir uns am Ende auf ein Ziel: Menschenzentriertes und damit qualitativ gutes Design zu schaffen

Mediendesign

Prof. Dipl.-Des. Tina Glückselig

Der Schwerpunkt Mediendesign an der MSD umfasst die sehr unterschiedlichen Arbeitsbereiche »Fotografie«, »Bewegtbild«, »3D« sowie »Interaktive und Online-Medien«.

Die Gemeinsamkeit aller Arbeitsbereiche ist die Erzählung, das Storytelling. Die Erzählung muss nicht narrativ, sondern kann abstrakt oder emotional sein. So entstehen bildjournalistische Arbeiten, Editorial- und Dokumentarfotografie, Animationen, Realfilme und Motion Design, 3D-Visualisierungen sowie gestenbasierte Interfaces, VR-, AR- und Web-Apps.

Diese Anwendungen können einerseits in der Verknüpfung der Arbeitsbereiche im Schwerpunkt Mediendesign entstehen aber auch in der Verknüpfung der Angebote aus den anderen Schwerpunkten Kommunikationsdesign, Produktdesign und Illustration. Mit diesem integrierten Studienmodell ermöglichen wir ein praxisnahes Angebot, in dem Studierende ganzheitliche Lösungen für formulierte Problemstellungen entwickeln können.

Produktdesign

Prof. Dipl.-Des. Steffen Schulz

Die Arbeit im Studienschwerpunkt Produktdesign ist stets mensch- und kontext-orientiert, mit dem Anspruch, die Studierenden zu reflektierenden und verantwortungsvollen Gestaltern auszubilden.

Im Mittelpunkt der Projekte steht nicht nur am Anfang der Entwicklungsarbeit die Frage nach dem Sinn und Nutzen von Designlösungen. Der gesamte Prozess, bis zur finalen Ausarbeitung, ist vom Hinterfragen und Optimieren geprägt. Dies bezieht logischerweise auch den Einsatz der verwendeten Mittel und Materialien ein. Somit entstehen konzeptionelle Designlösungen, die universal (generationsübergreifend), nachhaltig (schonend und langlebig) und emotional (identitätsstiftend) und für viele Bereiche des täglichen Lebens gedacht sind. Das Spektrum der Aufgabenstellungen reicht vom Verpackungsdesign bis zu Konsumgütern, Services und visionären Konzepten für das tägliche Leben von Heute und Morgen. Die Nähe zu den anderen drei Studienschwerpunkten der MSD spielt eine entscheidende Rolle und ist gleichzeitig ein prägender Vorteil für Studierende und Lehrende.